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Fuchsjagd-Fieber  (FJF)

Eine Geschichte von 1981 aus der Club-Zeitung "Die Quasselstrippe" (der Mitglieder-Zeitung des CB-Club Sylt), erzählt vom Schwarzen Peter (heute PK-Station)

 Die roten Ziffern im Terminkalender signalisieren: 20.09.1980. Heute ist Samstag. da war doch was...oder ?

 Richtig !  Fuchsjagd !  Start: 20.00 Uhr !

 Oh, man, da habe ich ja noch viel zu tun. Irgendwie fühle ich mich wie geschlaucht. Habe schlecht geschlafen. Liegt es am zunehmenden Mond ? Doch eine innere Unruhe reißt mich vorwärts aus den Federn. Die Knochen ächzen, als ich hochkomme.

 Jetzt schnall ich auch, was mich hochbringt: Das Jagdfieber, das Fuchsjagdfieber, FJF.... wie jedesmal ! Das Frühstück, 2 Toast, 1 Ei, ich würge, nur runter damit. So richtig mundet es heute nicht.... Belag auf der Zunge ?! Symptome von FJF, Temperatur 37,5° C, tendenz steigend.... Muss zuerst tanken fahren. Höllisch aufpassen, denn: bloß kein Unfall. Heute Abend muss ich am Start sein.

 Heute Abend - ich kann es kaum erwarten !!

 Der Tank ist voll, bis zum "geht nicht mehr", voll mit Sprit - 23 Pfennig der Liter  - viel zu teuer.... trotzdem, der Gedanke, das Zeug könnte nicht reichen heut Abend, bewegt mich. Schnell bezahlen, und ab nach Hause, Funke und Peil-Antenne im Fahrzeug einbauen. Beim Rauslaufen aus der Tanke schnell noch im Regal für Zubehör eine Einbau-Steckdose gegriffen, löhne 6.50 für das Ding, habe nämlich keinen Anschluss für den Funkkram im Cockpit. Die  Hochrequenz-Schleuder, eine Sommerkamp TS-664 S, wird am Zigaretten-Anzünder mit Power versorgt. Stehe auf Sommerkamp - geiles Gerät - habe zwei Stück davon.

So, ab nach Haus - die Dose soll noch eingebaut werden - Power for the people !

 Ecke Riverboat (Mörderecke - wurden mal 2 Leute in der Disco umgebracht, von Rockern) schnibbelt ein Popper im Mercedes die Kjeirstraße lang. Ein hässlicher Kopf, grässliches Haar! Kann die Sorte nicht riechen: "Du Schnecke, lass Dir die Fühler stutzen", brüllte ich durchs offene Fenster.

Beinahe hätten wir den Salat !  FJF,  Tendenz weiter steigend !

 Wider Erwarten bin ich trocken zu Haus angekommen.

Los gehts: Armaturenbrettverkleidung runter, Loch bohren, Einbausteckdose rein, mit Mutter kontern. Gott sei getrommelt und gelötet, das Ding sitzt. Jetzt noch Kabel ran, und anschließen...... fertig!  Stecker rein !  Mann, der Flakscheinwerfer brennt. Der Fuchs hat kaum Chancen !  Apropos Flakscheinwerfer: DM 2,-- Schrottwert gespendet. Dann zerlegt und geschliffen und lakiert. Der Eumel sieht jetzt richtig profilike aus. Schon zweimal ging mir ein Fuchs im Dunkeln durch die Lappen, fast..... ! Soll mir nicht wieder vorkommen, habe ich mir geschworen.

"Alter, komm rein, Mittagessen !" Es reißt mich aus den Träumen. "Mist", denke ich, "bin noch nicht fertig"  Doch ein hohles Gefühl im Magen bringt mich an den Tisch. "Schmeckts ?"  "Ja, prima !"

Muss Dirk (Schlachter 01) noch fragen, ob er Co-Pilot fahren will. Ran an die "Technik für Trottel" (TFT-Heimstation). ja, ich bin ehrlich, son Ding steht bei mir zum breaken in der Fensterbank.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Kanal 4 (Anrufkanal Sylt) "QRZ Schlachter 01, Schwarzer Peter ruft !"  Nichts, Scheiße, der Kerl pennt wohl noch.  Doch da... "Schwarzer Peter für Chicago 04 !"     "Ja, Björn - auf die 11 bitte"     "Was gibts?"    "Hast Du noch einen Platz frei ?  Ich möchte gerne bei Dir mitfahren !"

 Was solls`, als Jugendwart muss man was für seine Jungs tun. also, "OK, geht in Ordnung, kannst mitfahren, bis nachher !" Und weiter mit der Hetze. Die Funke muss noch ins Auto, und die Antenne noch aufs Dach. Jedesmal dieselbe Fummelei - bei jeder Fuchsjagd !  Irgendwann baue ich den Kram doch noch fest ein. Wenn man bloß dürfte, 10 watt, oder so.

 Um 15.48 Uhr sitzt der ganze Fummel drin. Die DV 27 steht obzön. Plötzlich und unerwartet tönts von hinten: "Moin Peter !"   mein Gott, der Wolfgang vom Horror-Team Mecki 1 schaut vorbei. Schlechtes Omen ?  Quatsch !  Ich kanns aber nicht verhindern. Der Magen zieht sich zusammen und FJF jetzt fast 40."Du kommst wie gerufen, bin gerade fertig."  "Jetzt sag bloß´Du willst mitfahren ?" scherzt der Lümmel.  Mein Magen hört auf mit ziehen - "sicher," antworte ich.  Wolfgang begutachtet den Flakscheinwerfer - "Könnt ich gut gebrauchen," meint er.  "Setz mal `nen Träger auf ch 9, und ohne Module."  "OK"Das KM118-Mega-S-Meter von Kyoritso sitzt jetzt bei mir da, wo sonst der Rückspiegel den Raum nach hinten überwacht. Die Straßenverkehrsordnung soll das zulassen. Millimetergenau kann ich den S-Wert, während der Fahrt, ablesen. Geübt ist der Punkt mit dem Poti gefunden. 9+50, zeigt die Skala.  Wenn`s man bloß schon soweit wäre !  "Tschüß, Peter," schallt es vom Wolfgang über den Hof, "will noch ein bißchen peilen üben."

Ich schau auf die Clock. Knapp16.30 Uhr - der Count-Down beginnt - und FJF immer noch steigende Tendenz.....

Wie ein Jäger schleiche ich umher, unruhig, nervös, flau !  Blöde Uhr - die Zeit kriecht.....       Wo bleibt bloß der Dirk - Schlachter 01 ?    Kerl, sei mal pünktlich !  Ich ras ohne dich los !   Gabi, mein holdes Eheweib, als Sichter hinten rechts, packt noch ein Bier ein. Nervös flattert das Zäpfchen im Rachen.    Und da - ein bekanntes Geräusch nähert sich von Ferne. Knatternd kommt Dirk angemofelt.    Endlich !       "Los Dirk, rein mit Dir!   Und Gabi nach hinten !"    Klare Befehle  -   Verfluchtes Kabelgedönz.                                                                                Kupplung, 1. Gang, leichtes Kribbeln im Knie - FJF !!!!            Herrlich, endlich auf zum Startplatz !     Dort stehen sie schon.  Alle schön hintereinander.  Laufen - hin und her - nervös.   Hände schütteln, erzählen, nutzloses Zeug labern.   Wieso sind die anderen alle so ruhig ?    Tief durchatmen.  Ein verstohlener Blick auf die Uhr.  Noch 15 Minuten.  Wenn`s bloß endlich losgehen würde. Es gärt in mir.     Björn, alias Chicago 04, taucht auf.  Die Crew ist komplett - erste Erleichterung in dem ganzen Stress.      

Der Ausrichter kommt ans Auto und knöpft mir 4,- DM ab - zum Dank erhalte ich einen Laufzettel.  Schlechter Tausch !        Irgendwie ist der Zeiger auf dem Chronometer ganz schnell weitergerückt und plötzlich ein Kommando "Alle auf Kanal 8 AM schalten und den Anweisungen folgen !"  Es ist die Stimme von Jörg dem Komet auch Khomeni genannt, der den Start durchführt. Die sprechenden Gruppen stieben auseinander und eilen zu den Fahrzeugen, um den Anweisungen an den Funken zu lauschen.    Da - der erste Wagen saust in der Dämmerung, die schnell der Dunkelheit weicht,  davon.  Aber es ist doch noch nix zu hören !          FJF fast am Siedepunkt.        Verdammte Wärme im Auto - Heizung muss aus - Scheibe runter - Frischluft - man erstickt ja fast !     Doch da - ein Schatten - der Arm vom Komet OW sackt nach unten. Vollgas !!!!!    Endlich !!!!    Es geht los  !!!   Mit qietschendem Gummi jagen fast alle davon.

Weg hier, und freies Gelände suchen ......   zum Peilen. Ich vergewissere mich, ob der Kanal richtig eingestellt ist.  Ja, der Fuchs sendet ja schon auf Kanal 8. Da tönt es aus dem Lautsprecher: "Fuchs 1, es haben 16 Fahrzeuge den Startplatz verlassen - bitte anfangen zu senden !"                                                                                                                                                     Da ist ein guter Platz. Anhalten  - lauschen auf das erste Signal. Wo bleibt es nur bloß ? Nur Störungen und Rauschen zu hören. Weiter warten. Quälende Ungewissheit. Man, was ist das nur für eine Tortour. Immer noch nix zu hören. Ein Blick zu den Anderen - die werden auch schon ungeduldig. Nur Ruhe. Ist leicht gesagt. Mucksmäuschenstill ists im Wagen. FJF rast durch die Adern.  "Der Kopfhörer muss ran," rufe ich nach hinten. Björn schafft es, bekommt den Klinkenstecker ins Loch.  Lauschen - was war das?    Ein Pfeiftönchen, 1 S-Grad auf dem KM118 vom Kyoritsu. Oh Mann - wo steht diese Type von Fuchs nur ?   Vielleicht am Arsch der Welt ?  Wir warten weiter .....  auf das nächste Signal. Safety forever !  Da ist was zu hören...  Steuer herum ..... langsam peilen ...   im Kreis herum.  Man, was denken andere bloß - die sind besoffen.   Scheiße - der Durchgang war zu kurz, oder wir zu langsam.      Dirk meint, Richtung Süden. Ich tendiere eher nördlich. Toll !  Aber eher ein Gefühl aus dem Bauch, HI !         Warten auf das nächste Signal........... pfffffffffffffffff !!!     Oh, nee - das war zu schwach.   Jetzt reißt der Faden !  Wir machen die Probe: rasen in Richtung Süden. Ich hasse das rote Licht der Ampeln. Weiter, nur weiter..... Richtung Campingplatz Heinzius. Wir sind am Campingplatz - schöner großer Peilplatz - Bremsung - Kopfhörer auf.  Son Mist nix zu hören - nur die Atmosphäre spottet durch die Membranen !   Minuten später sind wir wieder auf dem Highway nach Norden. Das schafft was !  Ganz cool bleiben, der Tacho zeigt 160 an - wir fliegen.  Und da ist er wieder, unser kleiner Pfeifton - warum nicht gleich so. Halten am Norddörfer Bolzplatz - Gegenprobe gen Osten, und die Nadel kippt weg, wie ein Kannickelbock nach der "Arbeit".                                                                                                          Wir fahren die Richtung weiter.... ist der einstimmige Beschluss der Besatzung. Ortseingang Kampen erreicht. Schon plus 5 auf dem KM118. Das Pfeifen wird zur Musik !   Bursche, wir sind dir nahe !!

Kupferkanne ?     Da stand doch schonmal son Ding !      Wir driften am dortigen Wäldchen vorbei.  Die Nadel driftet mit ..... leider in die falsche Richtung - ich glaub ich krieg die Krise !"  Anhalten - Anhalten.... die Antenne kippen - wieder rein...  warten auf den nächsten Träger - und siehe da: Richtung Südost - Braderup. Vorsichtshalber speeden wir durchs Dorf, man kann ja nie wissen. Nochmal peilen: die Nadel fluppt hoch - Richtung bestätigt - ab nach Braderup - wir kriegen dich schon, den fetten Wuchtbrummer. Die S-Meter-Nadel steigt weiter auf 9+20, schreit Björn von hinten in meine kaputten Ohren. Wir tasten uns ran, Straße für Straße. Aber man muss höllisch aufpassen. das Gesicht glüht. Die Scheibe runter, Spot an. Grell der Strahl des schneidenden Disco-Laser. Dirk macht das prima - sollte Beleuchter im Ohnsorg-Theater werden - heller ist es im Volksparkstadion beim Flutlichtspiel auch nicht. Der Strahl tastet jedes Auto ab - Da! Gib mir mal den Super-Strahler! Da, seitwärts an der Bude! Und das Schwindeleisen - schau mal 9+50 - Voll-Ausschlag !  Rrraaaauuuussss !!! gellt die Sirene im Oberstübchen. Da ist er ja, dieser Mist-Fuchs !   Mensch Paulchen - grinse ich... Da haste aber tolles Versteck ausgesucht. Er nur ganz lapidar: "Man tut was man kann"   Mein FJF sackt dabei ein ganzes Stück ab. Prima Gefühl ist das - fast wie nach einem Orgasmus - aber ihr kennt das sicher. Nur die Alte hat dabei gefehlt.     So, Laufzettel vom Fuchs ausgefüllt und auf die weitere Aufgabe konzentriert. Umschalten auf Kanal 10 - dort wartet Fuchs 2 - und nun bloß weg hier, damit die anderen Jäger nix mitkriegen - oder sind wir etwa die Letzten. Nee, daran darf ich nicht denken.

Da - das nächste Fuchs-Signal !!!  Richtung Nordwest. Man, da waren wir doch vorhin grade erst. Korrektur: Fehl-Peilung !  Neue Richtung: Süden... Keitum, schon 5 S-Grade und steigend. Nochmal peilen: Das gibts doch nicht, wen haben wir da denn eingepeilt - war wohl Müll, oder so. Die Richtung ist doch wieder Nord auf S8 und weiter steigend... diese Sch....  Fehlpeilungen. Der Ascona jagd durch die dunkle Sylter Nacht, weiter nach Norden in die Munkmarscher Todes-Kurve am Sönshörn. Gut gemacht - die Rechtskurve zum Peilen genutzt. Mir schießt es durch den Kopf. Kiesgrube (Munkmarsch) und schon 9+10 und nochmal am Hafen peilen. Was machen denn die ganzen scheinwerfer hier ?   Man: die suchen auch - bin ich denn blöd, oder was ?? Richtung Westen: die erste Kiesgrube absuchen... den Flugplatzzaun entlang. 8 augen durchforschen die Nacht. Der Holperweg bringt uns ins schwingen - und immer noch 9+10. plötzlich finden wir uns auf einer Wiese. Wo sind wir denn hier ?   ich muss an den Wetterbericht denken "heiter bis wolkig"   Und: was ist das - da kommen ja Anwohner angerannt 1  was wollen die denn hier - helfen bestimmt nicht!  HI   Nur keine panik !  Die Leute beruhigt (kein GSG9-Einsatz) - das brachte Verständnis!  Die dachten, wir jagen richtige Füchse, als ich von Fuchsjagd stotterte.   So: weiter - immer noch 9+10.   Ein Scheißwert.   L... M... A... A...    Wo steckt bloß die Sau ?   Peter: zügle dich !!    Vielleicht doch bei der Blaumuschel ?   Hin !!   Und was ist mit dem S-Wert, Jungs ??   Höhnisch grinst uns das blöde Mess-Instrument an - mit S9 ohne alles. Wie ist das bloß möglich. Zum Glück hab ich nen Wasserkopp, der kann nicht so schnell heißlaufen !!   HI  Der kann nicht so schnell heißlaufen !  Und der zündende Blitz kommt prmpt - Kiesgrube, Du alter Pfadfinder. Also halse ich über den Kotflügel und mache einen auf "die schnelle Maus von Mexiico - turnicotie !"  Schön, so ein schnelles Auto - frisst Kilometer, wie Popeye den Spinat aber bei den günstigen Spritpreisen kein "Null Problemo". 

Aber Dirk kennt die Einfahrt in die Grube - hinein "Onkel Otto". Erstmal heißts aber hinkommen, und so drückt der Bleifuß das Pedal - wobei das S-Meter anfängt zu lachen - es steigt schneller als ein Bergsteiger auf die 52,5m hohe Uwe Düne (Sylts höchstem Berg HI) !!  Mir wird schon ganz schwindelig. Geräte, Schuppen, Dreck und sonstiges Baugewerk sausen vorbei wie Kometen im Weltall.  Da - Lichter - Fackeln - Funzeln: "Da werden doch nicht schon wieder andere vor uns da sein. Am besten, so weit fahren, wie möglich - dann könnts doch was werden. da brauch man ja einen Helicopter, um durch diesen Matsch durchzukommen. Bloß nicht unser Gefährt in den Sumpf geigen. Das Lenkrad wird einfach auf Instinkt gestellt.     Da - 2 Augen glühen auf in der Dunkelheit. Du meine Güte: ein Schäferhund - was macht denn der hier ??  Muss ja Irgendjemanden hier wohl gehören. Such mit Hundchen such - aber das blöde Vieh glotzt nur orientirungslos rum. Das ist ja zum Kotz...  HI    Dirk scheint aufzubenen, nur Björn augen arbeiten noch, nach dem Prinzip der Rotlichkamera. Und da hat er sie endlich im Sucher.  4 Rücklichter glimmen durch die, inzwischen stark verdreckten Scheiben. Faustgroße Matsch-Stücke fliegen haushoch - dann fassen die reifen-Profile. Wir sind in der Spur. Hin zum Fuchs.  Nee, nä - jetzt müssen wir auch noch warten ... Schlange stehen...  hab ich ja noch nie erlebt. Dirk hechtet raus das s-meter kann mir gestohlen bleiben - den haben wir erstmal.  Licht aus - bloß nicht noch von anderen gesehen werden. einen total irren Platz hat sich da der franz (der Verfluchte Foxtrott) ausgesucht. 100% für Profis.  Klopf auf Brust - HI !!   So langsam sinkt das FJF - Wir kommen in Übung.  die Platzierung scheint wohl auch nicht die schlechteste zu werden, so denken wir. Da kommt Dirk mit dem Laufzettel zurück. Los Leute - die Jagd ist noch nicht vorbei - es gilt noch das letzte Schwein (äh Fuchs)  zu erlegen.  Automatische Steuerung wieder umgeschaltet: von Instinkt auf Handbetrieb. Mücke machen von hier, am besten ungesehen. den Stress abstreifen - raus hier aus dem schlamassel - Luft holen.

Wir fahren langsam - checken die Instrumente. Der Ruf nach hinten: "Alles heil geblieben - everybody OK?  Jo" hallt es durchs Fahrzeug. Na, dann - wie`s auf dem Laufzettel steht, auf Kanal 13 schalten... bitte... danke !   Jetzt dürfen wir aber keinen Scheiß mehr bauen - dann sind wir weit, weit vorn. Vorsichtig prüfen wir die Nadel des KM118 - Santiago 4. Vor uns erkennen wir die Karre von Ida 08 - einfach dahinterklemmen - der ist immer bei den "Spitzen-Leuten" - aber "Ach du Sch... (nennen wirs Schiet - hört sich kultivierteer an) der S-Wert hinter Keitum sinkt deutlich. Der ist ja kaum noch zu hören. Der Fuchs pfeift aus dem letzten Loch, und Henry (Ida 08)  der alte Jäger - wittert die Gefahr - ich habe aufgepasst, und erwisch die Road nach Süden. Durchs offene Auto-Fenster hören wir Henry durch die Wiesen rufen: "Fuchs 3, wo bist Du - melde dich" - na, der hat Ansprüche - als ob der Fuchs sich ihm zu erkennen gibt !!. Wir düsen weiter, und die DV27 schafft uns die Fakten ran - 2 S-Grade Steigerung, und das bei dem Speed und der dadurch horizontalen Antenne. die Sorte arbeitet am besten im Liegen - S6 !  jetzt gibt Mutti alles. Schön steif gegenhalten. Bis zum Anschlag hack ich das Gaspedal. Die Luft jault um die Karosserie. Na - FJF kommt wieder leicht auf. Am liebsten abheben und den direkten Weg zum Fuchs nehmen. Wenns nur so einfach wäre.

Hier in den Wiesen ist die Hölle los - überall suchende Funker. Casablanca, der Mario, führt seinen Mercedes gassi. Freundlich grüßen seine Rücklichter. Ich kann es nicht verhindern...  alter Hass gegen alles Rote kommt in mir hoch...    wie alter Kaffee. Wir schlagen Rot mit den eigenen Mitteln, überholen links und bleiben auf der Hetzspur. Bis auf die Höhe der Windenergie bleiben wir geduldig. Der S-wert bleibt auch geduldig ....... auf knappe 8.   Die Sache stinkt zum Himmel.  Auf einem Feldweg die Gegenprobe gen Tinnum. 1 S-Grad mehr - höchst verdächtig !

Reinecke ist im Chinatown Tinnum untergekrochen. In dem Sylter Luftkurort bin doch ich beheimatet. Hier wohnen nur Schlitzaugen und Schlitzohren  HI   Und ich liebe Schlitze !   Noch mehr HI !!

Auf der Tinnumer Brücke 9+10. Björn sagt nichts mehr. Er sagt überhaupt heute erstaunlich wenig. Ich mag diese Sorte....  die wenig sabbelt, dafür umso mehr denkt.   Stille Genießer.

Wir ziehen unsere Kreise. Stippvisite bei der Kratzmühle - die Nadel fällt - auf der Boy-Nielsen-Straße wird sie wieder aus dem Schlaf gerissen -  das ist doch bei meinem QTH - hey die alte Baracke - Triko... Trako ... bei der Baracko.  Oh,je - der Henry ist auch schon da. Dirk, unser Laufbursche holt sich die Punkte auf dem Laufzettel ab. Endlich geschafft - war aber auch ein schönes Stück Arbeit, so eine Fuchsjagd.

Jetzt haben wir noch Zeit bis zur Preisverteilung und gehen tanzen und saufen. Irgendwo steigt immer irgendeine Fete...... der Hintern ist nassgeschwitzt, obwohl die hinteren Plätze erst belohnt werden. 9,8,7,6,5,4 der Countdown läuft - ja könnte es denn wirklich wahr sein ?? Bei der 2 wird die Zündung aktiviert. "They lift off, like a rocket".  Dirk wird ganz blass. Ich verkrieche mich nach innen.  FJF ??  Ich kann es nirgens mehr finden - der Sieg hat es ausgerottet, das FJF. In Sekunden. Perfekte Heilung !  Wieso wird mir denn eigentlich nicht mehr heiß ??  Die Freude strömt, die Freude. Wer hätte das gedacht - im Traum nicht - gehofft - ja !!   Der Sog setzt ein - ich bin taumelig, aber doch ein wenig stolz.  Hoch die Arme -  SIEG !!!   Wo ist der Pokal - ich sehe ihn nicht - nur fühlen kann ich;  den kalten Zinn in den Händen.  Björn und Dirk schreien mit mir: "YEAH"  und das kommt aus der Seele.

Glückwünsche..... Händeschütteln.... Augen freuen sich mit uns.  Helga, die OW von Henry streichelt mir zärtlich die  schwitzig glänzende Glatze....  schöööööööön !!!!

War das alles nur ein Traum ??  NEIN !!!

 

                                                                        Euer Schwarzer Peter       jetzt PK-Station              im Januar 1981

 

in Szene gesetzt nach der 10. deutschen Rechtschreib-Reform von Harald Jacky Nordsee, aus der Clubzeitung des CB-Club Sylt eV von 1977 bis 2001

 

 

 

Geschichte wird fortgesetzt

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